VickiKristinaBarcelona (New York) „The songs of Tom Waits“

Berückend - zum Heulen schön!

zu Gast im KaFF

Sa, 01. Oktober 2022 | 20:00 Uhr

Corona-Format!

VickiKristinaBarcelona? Der Bandname verwirrend. Was hat ein Woody Allen Film mit Tom Waits zu tun? Die Verbindung ist offensichtlich, die Wahl des Bandnamens Anspielung auf die komplexen Beziehungen dreier Frauen zu einem Mann. Rachelle Garniez, Terry Radigan und Amanda Homi spielen und singen „The songs of Tom Waits“.
Rachelle Garniez schnallt sich ihr Akkordeon um, Terry Radigan ihre E-Gitarre, Amanda Homi bedient ein Standschlagzeug mit weiteren Klangkörpern aus Holz und Metall sowie ein Harmonium. Das Trio beginnt mit melancholischen „Yesterday is Here“ vom 1987er Album „Franks Wild Years“. Schon das Original ist berückend schön, aber der präzise, nie artifiziell wirkende dreistimmige Gesang der Frauen erhöht die Wirkung noch beträchtlich. Das abgründige „Way Down in the Hole“ mit fast unversehrter Trang-Gitarre und „Du-duh“-Gesang stammt ebenso vom genannten Album wie das zum Heulen schöne „Innocent When you Dream“ im Zeitlupen-Dreivierteltakt. VKB haben sich, wie sie erzählen, bei der Auswahl der Songs mal von der Musik, mal von den Texten leiten lassen. Aber es fällt auf, dass die Lieder meistens aus der Zeit nach 1985 stammen – nachdem der 1949 geborene Kalifornier mit seiner Frau und Co-Komponistin, Kathleen Brennan, nach NYC gezogen war.
Bei VKB gefällt vor allem die Abwechslung: In vielen Stücken wechselt Garniez an das sechssaitige Banjo, und Homis Gehör für stimmige Details, etwa die Kuhglocke, begeistert immer wieder. Zum Steine erweichenden „Temptation“ tanzt sie schlangengleich mit Kastagnetten auf und vor der Bühne. Terry Radigan bleibt ihrer einzigen Bühnengitarre treu, der sie präzise Rhythmen und Arpeggio entlockt. Das Nach- und Miteinander der drei Stimmlagen ist eine weitere Wohltag – vor allem für diejenigen, die mit Tom Waits wegen dessen bellender Whiskey- und Zigarren-Röhre eher fremdeln. Zudem singen VKB die Texte sehr deutlich.
Besonders charmant geraten die Konzerte aber auch wegen des Drahts, den die Musikerinnen zum Publikum aufbauen. Sie haben spürbar Spaß am Spielen vor einem aufmerksamen Publikum und ebenso offensichtlich auch an Deutschland. Radigan bezeichnet New Jersey augenzwinkernd als das Bielefeld von New York, und Garniez ist ganz stolz, jetzt das Wort „Quetschkommode“ zu kennen. Ihr Satz „Wir sind Glückspilze“ gilt nach 90 Minuten für die Band genauso wie für die Fans.

Bluenote und KaFF, deren Kooperationen inzwischen schon Tradition sind in Hottenbach, freuen sich über die drei New Yorker Musikerinnen, die im September 21 ihre erste Tournee in Europa spielten. Und dieses Jahr schon auf dem KaFF! JuHu!
Listen + LOOK: VickiKristinaBarcelona und auf youtube!

Vorverkauf 15 € | Abendkasse 18 €

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