Ein Mann im Schnee – Weihnachten mit Erich Kästner …

Sa, 12. Dezember 2020 | 16:00 Uhr

„Komm mir ja nicht ohne die Weihnachtsgeschichte nach Hause!“, ruft Mutter Kästner ihrem Sohn nach, als der junge gen Süden zur Zugspitze aufbricht, um dort endlich eine Geschichte zu Papier zu bringen, die im Winter spielt. Da sitzt er nun auf der blumenbedeckten Wiese mitten im Hochsommer und lässt sich beim Blick auf die schneebedeckten Gipfel inspirieren. Leise rieselt dann der Schnee, in den Bergen stürzen die Skifahrer und in Berlin die Passanten auf eisglatten Gehsteigen.
Fröhlich und ironisch geht es zu im ersten Teil dieser Wintergeschichte, die in den späten 1920er Jahren spielt. Fünfzehn Jahre später, im zweiten Teil des Stücks, findet sich der Autor in einem zugigen, ausgebombten Zimmer im München des Hungerwinters 1945 wieder. Dem Bombenhagel in Berlin entkommen, ist er hier gelandet, reflektiert Vergangenes und schaut nach vorn.
Dieses Kästner-Programm ist eine in sich abgeschlossene Erzählung, die Geschichte eines Mannes, dessen Gedanken und Erlebnisse sich zu einer Winterreise fügen. Und Erich Kästner wäre nicht der Dichter, als der er geliebt und geschätzt wird, würde er das Sujet „Weihnachten“ nicht nutzen, um dabei seinen analytischen Blick auf die Zeit und den Menschen zu richten, ein humorvoller Beobachter und scharfzüngiger Mahner von nicht zu bremsender Aktualität. Nach den großen Erfolgen ihrer beider Kästner-Stücke „Als ich ein kleiner Junge war“ und „Prost Onkel Erich!“ haben Martin Mühleis und Libor Síma auf Bitten vieler Veranstalter für Walter Sittler & Die Sextanten jetzt ein drittes Kästner-Programm erarbeitet. Und das soll eine Weihnachtsgeschichte sein? Oh ja! Keine, die von Kitsch trieft, aber eine, die von Krieg und Frieden erzählt, von Liebe und Demut und davon, wie die Menschen miteinander umgehen könnten, wenn sie nur wollten. Eine Weihnachts-geschichte, die von den Grundfragen des Menschseins handelt. Und typisch Kästner: Melancholische und ironische Momente wechseln sich ab, eine Melange aus Humor und Nachdenklichkeit. Libor Síma hat für die außergewöhnliche Besetzung der Sextanten die Bühnenmusik komponiert und darüber hinaus einige der schönsten europäischen Weihnachtslieder neu arrangiert.
Eine zweite Vorstellung um 20 Uhr!

Tickets: www.ticket-regional.de und an allen bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse

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